Krabat Wiki
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Merten war ein Mühlknappe auf der Mühle im Koselbruch und der Vetter von Michal.

Biografie[]

Vor Krabats Ankunft auf der Mühle[]

Es ist unbekannt, seit wann Merten auf der Mühle war, jedoch waren Tonda und Juro schon vor ihm da.

Krabats erstes Jahr[]

Krabat lernte Merten und Michal gleich zu Beginn seiner Zeit auf der Mühle kennen. Beide waren bärenstark und gutmütig.

In Krabats erstem Jahr holte Merten sich an Ostern gemeinsam mit Hanzo das Mal der Geheimen Bruderschaft. Sie wurden als zweites Paar nach Staschko und Andrusch ausgelost.

In der Neumondnacht, in der Krabat zum ersten Mal für den Herrn Gevatter arbeitete, fassten Michal und Merten am Auslauf des Mahlkastens im Toten Gang Posten. Sie füllten das fertig vermahlene Gut in die leeren Säcke ab und verschnürten sie.

Als der Leutnant und die anderen Werber zu Besuch zur Mühle kamen, halfen Michal und Merten Andrusch und Staschko dabei, das Essen für den Besuch herzurichten. Als sie sie am nächsten Tag verkohlten, indem sie Blasmusik ohne Instrumente erzeugten, spielten er, Michal und Hanzo Flügelhorn.

An Weihnachten schmückte Krabat den Tisch mit Tannenzweigen, weil er die Mühlknappen aufmuntern wollten. Aber sie wurden wütend und verlangten, dass er das Zeug wieder hinausschaffen sollte. Auch Michal und Merten fingen zu schimpfen an.

Krabats zweites Jahr[]

Nach Tondas Tod brachten Michal und Merten ihn in die Gesindestube.

Im zweiten Jahr holten einige Mühlknappen den im letzten Herbst gestochenen Torf, wobei Merten und Michal sich mächtig ins Zeug legten.

Nachdem Lyschko Michal verraten hatte, weil er dem Meister erzählt hatte, dass Michal dem neuen Lehrjungen Witko heimlich half, wollten die Mühlknappen es ihm heimzahlen. Andrusch schlug vor, ihn in der Nacht zu verprügeln. Merten rief dann, dass jeder einen Knüttel dazu verwenden sollte und Hanzo meinte, dass sie ihm hinterher die Haare scheren und Stiefelfett und darüber Russ ins Gesicht schmieren wollten. Staschko forderte Michal dazu auf, auch etwas zu sagen. Michal sprach ruhig und sagte, dass die anderen ihrem Ärger jetzt Luft gemacht hatten und es ihm ersparen sollten, dass er sich für sie schämen musste.

Beim Radhub des neuen Mühlrads hängten Merten und Michal die Mühlenwelle mit Hilfe des Flaschenzuges und einiger Seile hinter dem alten Wasserrad an den Querbalken auf, damit das neue Mühlrad auf die Mühlenwelle geschoben werden konnte.

Als der Meister die Mühlknappen nach seiner Niederlage gegen Pumphutt hart arbeiten ließ, hatte der Lehrjunge Witko es am schwersten, denn er war noch im Wachstum. Michal, Merten, Krabat, Hanzo und Staschko versuchten, ihm zu helfen, aber der Meister sah es meistens.

Am Ende des zweiten Jahres schloss Michal sich von Merten und allen anderen ab. In der Silvesternacht starb er und Merten begann, wie ein Kind zu schluchzen.

Krabats drittes Jahr[]

Nach Michals Beerdigung blieb Merten alleine am Grab auf dem Wüsten Plan zurück.

Merten sprach nicht mehr und nachdem Juro Michals Kleider auf die verwaiste Pritsche gelegt hatte, lief er in die Scheune, verkroch sich im Heu und blieb bis zum nächsten Morgen dort. Er zeigte durch Gesten seine Freundlichkeit zum neuen Lehrjungen Lobosch. Bei Witkos Freisprechung war er nicht so fröhlich wie die anderen, weswegen Lyschko ihn verspottete. Merten schlug Lyschko seinen Becher aus der Hand, doch bevor es zum Streit kam, erschien Lobosch, der sich alleine auf dem Dachboden fürchtete und die anderen fragte, ob sie nicht schlafen kommen wollten. Lyschko hatte bereits zu schwitzen begonnen; vermutlich wäre er Merten unterlegen gewesen, da dieser während Krabats zweitem Jahr neben Hanzo, Krabat und Michal zu den besten Schülern in der Schwarzen Kunst gehörte.

Merten sprach auch weiterhin nicht. Krabat erzählte ihm auf dem Schüttboden, dass Michal zu ihm gesagt hatte, dass die Toten tot sind und dass jemand, der auf der Mühle im Koselbruch starb, vergessen wird, als hätte es ihn niemals gegeben. Schweigend hörte Merten zu, erwiderte aber nichts darauf und fuhr in seiner Arbeit fort. Krabat wusste nicht, was er tun sollte und dachte daran, dass Tonda ihm sicher einen Rat hätte geben können und Michal vielleicht auch.

Merten versuchte zweimal, von der Mühle zu fliehen. Lyschko wollte Mertens ersten Fluchtversuch gleich dem Meister melden, aber Hanzo erinnerte ihn daran, dass das Sache das Altgesellen war. Später beim Essen erzählte er, dass der Meister die Sache nicht weiter ernst nahm. Lyschko meinte daraufhin, dass man wissen musste, worauf man sich einließ, wenn man versuchte, von der Mühle zu fliehen und dass Merten mit seinem breiten Buckel schon was vertragen konnte. Juro fragte ihn "Findest du?" und Lyschko rief: "Und ob!" Zur Bekräftigung schlug Lyschko mit der Faust auf den Tisch und die kochend heiße Suppe schwappte ihm ins Gesicht. Lyschko fragte, wer das war. Nur Juro tat es leid um die Suppe und er empfahl Lyschko, ein andermal wenigstens nicht so stark mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Am gleichen Abend war Merten wieder da. Der Meister empfing ihn mit Spott. Hanzo schlug den Mitgesellen vor, zu versuchen, Merten auszureden, wieder wegzulaufen, aber Krabat und Staschko meinten, dies würde nicht viel Sinn machen. Am nächsten Morgen frühstückte er noch ordentlich und ging scheinbar an die Arbeit, verschwand aber wieder und blieb so lange weg, dass die Burschen bereits hofften, er habe es wirklich geschafft. Nachdem Merten zum zweiten Mal wieder kam, rieb Hanzo Mertens erstarrte Füße in Wasser. Die Mühlknappen brachten Merten zu Bett und Hanzo bewachte ihn von der Nachbarpritsche aus, bis er überzeugt davon war, dass Merten schlief. Der Meister sah sich das an und sparte sich diesmal seinen Spott, machte ihm aber klar, dass er nicht noch einmal versuchen solle.

Am gleichen Tag versuchte Merten, sich zu erhängen, schaffte es aber nicht. Lobosch fand ihn in der Scheune und der Meister durchtrennte den Strick, was die anderen Burschen nicht vermocht hatten, weil der Erhängte offenbar von einer Art Bannkreis umgeben war. Der Müller spuckte verächtlich aus und macht ein für alle Mal klar, dass auch das kein Ausweg sei. Die Burschen fühlten sich alle angesprochen und angespuckt. Nachdem der Meister gegangen war, löste Hanzo das Seil, Peter und Staschko trugen Merten in die Schlafkammer und Krabat hob sein Messer auf, rieb aber zunächst die Schalen des Griffs mit Stroh ab. Danach war Merten lange krank und konnte weder arbeiten noch essen. Er erholte sich aber wieder und konnte wieder arbeiten. Er behielt einen schiefen Hals zurück und sprach wieder die notwendigsten Worte.

Nachdem die Kantorka die Probe bestanden hatte, drückte Merten Krabat die Hand und sagte ihm, dass Tonda, Michal und die anderen nun gerächt waren.

Persönlichkeit[]

Merten war wie Michal bärenstark und gutmütig. Erst in der Zeit um Silvester, als alle Burschen reizbar wurden, begann selbst er einmal zu schimpfen, als Krabat den Tisch mit Tannengrün verzierte. In Krabats zweitem Jahr war er neben Michal und Hanzo als einziger Mühlknappe besser in der Schwarzen Schule als Krabat.

Nach Michals Tod fiel es ihm schwer, damit klarzukommen. Merten tat zwar seine Arbeit und gehorchte den Anweisungen des Meisters und des Altgesellen Hanzo, sprach aber nicht mehr, auch nicht beim Unterricht in der Schwarzen Schule. Dem Meister war das egal. Nachdem Juro Michals Kleider in die Schlafkammer gebracht hatte, verkroch Merten sich sogar im Heu. Dennoch zeigte er dem neuen Lehrjungen Lobosch durch Gesten seine Freundlichkeit, während er sich den anderen gegenüber weiter abschloss. Er versuchte, von der Mühle zu fliehen und sich umzubringen, was ihm aber nicht gelang, obwohl er bei seiner zweiten Flucht recht lange wegblieb. Nach seinem Versuch, sich umzubringen, war er lange krank und als es ihm besser ging, sprach er wieder das Nötigste.

Nach dem Tod des Meisters wusste er, dass Michal und die anderen Toten gerächt waren und sagte dies auch zu Krabat.

Im Buch wird er in der ersten zwei Jahren nur selten erwähnt, während er im Film von 2008 Krabat mehr unterstützt und ihm öfter Dinge erklärt.

Der Name Merten ist eine Variante des Vornamens Martin. Im Sorbischen wird häufiger die Form Mĕrćin verwendet.

Aussehen[]

Merten hatte einen breiten Buckel. Nach seinem Versuch, sich zu erhängen, behielt er einen schiefen Hals. Zudem wurde er durch seine lange Krankheit bleich und mager, er sah fast durchsichtig aus.

Durch die Audiodeskription des Filmes von 2008 erfährt man über ihn, dass er Mitte Zwanzig ist, kurze rotblonde Locken und einen schütteren Bart hat. Außerdem hat er im Film grüne Augen. Nach seinem versuchten Selbstmord hinterlässt der Strick einen roten Abdruck an seinem Hals.

Hinter den Kulissen[]

  • Im Film Krabat (2008) bleibt Michal am Leben, sodass Merten nicht versucht, von der Mühle zu fliehen. Im Gespräch nach mit Krabat nach dessen Fluchtversuch deutet er aber an, dass er es in der Vergangenheit einmal versucht hat, aber gescheitert ist. Der Meister hat es mit allen gemacht wie mit Krabat; ihre Sinne getäuscht, sodass sie wieder vor der Mühle standen. Auf Krabats Bemerkung, sie müssten dem Meister ein Ende bereiten, lächelt er nur traurig. Sich zu erhängen versucht er dagegen auch sichtbar im Film, aber nachdem er in einer der Neumondnächte stolperte und daraufhin vom Meister einen Peitschenhieb bekam. Aufgrund dieser Verletzung und einem eindringlichen Blick vom Gevatter direkt auf ihn, vermutet er, als Nächster sterben zu müssen und will den grausamen Tod durch den Gevatter umgehen und erhängt sich in der Mahlkammer. Der Meister durchtrennt jedoch den Strick und macht allen klar, dass es auf diese Weise keinen Ausweg gibt. Nachdem der Meister besiegt ist, ziehen ihn seine Mitgesellen auf einem Wagen aus der Mühle, um ihn trotz seiner Verletzungen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. In der Verfilmung von 1977 stirbt Michal, aber dies bleibt ohne Folgen für Merten. Es werden auch keine Verwandtschaftsverhältnisse zwischen ihnen erwähnt. Wie Staschko wird beim Kennenlernen zwischen Krabat und den Burschen nur sein Name genannt.
  • Im Buch schneidet der Meister den Strick mit Tondas Messer durch, aber im Film benutzt er dazu ein eigenes Messer.
  • Zudem unterstützt Merten Krabat im Film mehr als im Buch und erklärt ihm öfter Dinge, was dort Tonda, Michal oder Juro übernehmen; zum Beispiel, warum man kein Mädchen haben darf, dass es nicht möglich ist, die Mühle durch Flucht zu verlassen, und nach welchem Prinzip die Gesellen sterben müssen.
  • Außerdem sitzen Krabat und Merten im Film vor der ersten Osternacht zusammen in der Schlafkammer und Krabat fragt, wohin die Müllerburschen jeden Freitag verschwinden. Dabei halten sie eine Wunderscheibe in der Hand, auf der ein Bild von Pumphutt zu sehen ist, der abgesehen von diesem Cameo-Auftritt nicht im Film vorkommt. Wie im Buch beschrieben trägt er einen hohen spitzen Hut und einen Ohrring. Eigentlich war an dieser Stelle geplant, dass Merten ihm die Geschichte von Pumphutt erzählt, was aufgrund von Kürzungen entfiel. Im Buch fällt Krabat auch nicht auf, dass die Burschen jeden Freitag für eine Weile verschwinden, weil der Unterricht am Abend stattfindet und er in seiner Anfangszeit noch jeden Abend völlig erschöpft früh schlafen geht. Im Buch ist außerdem Andrusch derjenige, der den anderen Mühlknappen von Pumphutt erzählt.
  • Es wird erwähnt, dass er und Michal die Einzigen auf der Mühle sind, unter denen es größeren Zusammenhalt gibt; dabei wird Merten als feinfühlig beschrieben. Er scheint zudem nicht besonders stark zu sein und ist von eher zierlicher und feingliedriger Statur.
  • Als Krabat freigesprochen wird (was im Buch erst Anfang seines zweiten Jahres geschieht), bürgen er und Tonda für ihn.
  • Im Buch erzählt Juro Krabat, wie Janko und sein Mädchen an der Probe scheiterten und beide starben. Im Film erzählt Merten, dass Janko nicht für sich behalten hat, dass er ein Mädchen hatte und dass Janko und das Mädchen von einer umgestürzten Tanne erschlagen wurden, wodurch es nicht zu einer Probe kam.

Schauspieler[]

Jahr Film/Fernsehserie Schauspieler/Synchronsprecher
2008 Krabat (2008) Moritz Grove

Quellen[]

Bücher[]

Filme[]

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